Bildungserfahrungen. Jugend und Schule

Basisinformationen:
  • Typ: Lehrforschungsprojekt
  • Laufzeit: 2006 – 2007
Projektbeschreibung:

Spätestens im Gefolge der PISA-Studien ist das Thema „Bildung” wieder verstärkt ins öffentliche Interesse gerückt. Vielfältige Erklärungen sind dafür angeführt worden, dass die deutschen Schüler unterdurchschnittlich abgeschnitten haben. Die meisten Vorschläge für eine Verbesserung der Situation setzen dabei an strukturellen Faktoren an: am dreigliedrigen Schulsystem – an zu großen Klassen – an einer überalterten Lehrerschaft – an falschen Lernzielen und Lernprozessen etc. Diese Überlegungen lassen jedoch einen wichtigen Aspekt außer acht: wie nämlich die Jugendlichen selbst mit diesem Bildungssystem umgehen: wie sie es wahrnehmen und bewerten.

Ziele und Strukturen des Bildungssystems werden von Bildungsexperten, Politikern, Eltern und Lehrern erörtert und in hoheitlichen Akten festgelegt. Lebenswirklichkeit und Lebensorientierungen der Jugendlichen stimmen mit diesen Setzungen aber oft genug nicht überein. Bei den Jugendlichen resultieren aus dieser Diskrepanz z.T. Unverständnis und Frustration im Schulalltag, während Maßnahmen und Initiativen des Bildungssystems andererseits mangels Akzeptanz ins Leere laufen können.

Im Rahmen eines Forschungsseminars, dessen didaktisches Ziel es ist, die Studierenden in einem realen Forschungsprojekt mit den Methoden der empirischen Sozialforschung vertraut zu machen, soll diese in der öffentlichen Diskussion vernachlässigte Perspektive der Jugendlichen zum Gegenstand einer empirischen Studie gemacht werden. Wir untersuchen dabei u.a.: Wie erleben Jugendliche alltäglich den Schulbesuch? Welche Unterstützung erfahren sie durch ihre Eltern, ihre Lehrer und die Gleichaltrigen? Welche Alternativen zur Beschäftigung mit schulischen Inhalten bestehen für sie? Was erwarten sie eigentlich von der Schule? Welches Bild von Schule unterhalten sie? …

Um diese Fragen zu beantworten, wurde im Wintersemester 2006/07 eine Kombination aus qualitativen und quantitativen Methoden entwickelt, die in Interviews mit Erlanger Jugendlichen im März und im Mai d.J. durchgeführt werden sollen. Die Jugendlichen wurden nach wahrscheinlichkeitstheoretischen Kriterien ausgewählt, so dass eine Verzerrung durch die Stichprobenziehung möglichst ausgeschlossen werden kann. Neben diesen Einzelinterviews soll versucht werden, in Clustererhebungen mittels standardisierter Fragebögen die in den offenen Interviews gewonnenen Ergebnisse auf eine breitere Basis zu stellen.

Beteiligte Personen:

apl. Prof. Dr. Werner Meinefeld

Pia Ascherl, Cordula Bauer, Barbara Benoist, Daniela Böhner, Ines Borysiak, Stephan Grießemer, Elisabeth Hanel, Christian Imberi, Franziska Jäpel, Elisabeth Karl, Charlotte Käsdorf, Silke Martin, Petra Matschi, Kirsten McGowan, Nicole Meinl, Simone Michaelis, Dirke Müller, Nicole Musiol, Eva Ristl, Andreas Schemm, Ines Scheuer, David Schiller, Katja Schulz, Peer Seibold, Carina Seifert, Cornelia Topf, Alexander Unger, Sandra Wittich

Veröffentlichungen/Materialien

  • Meinefeld, Werner (2008): Jugend und Schule. Ergebnisse eines Forschungsseminars am Institut für Soziologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen Nürnberg. Download Bericht